Pauler Acoustics

Super-Audio-CD-Mastering

In den letzten Jahren hat sich in der Audio-Technik vieles verändert: Die Entwicklung der Wandlung von Schalldruckwellen in speicherbare Digitalformate ist mittlerweile auf einem dramatisch besseren Stand. Größere Wortbreiten, höhere Abtastraten und vor allem die aktuellen Speicher- und Auslesetechniken mit deutlich erweiterten Kapazitäten bieten Voraussetzungen für neue moderne Tonträger.

SONY und PHILIPS gingen 1999 einen wirklich neuen Weg und entwickelten einen neuen Audio-Standard, der sich grundlegend von Puls-Code-Modulation (PCM) mit fester Wortbtreite unterscheidet.


Was ist das Besondere an der Super-Audio-CD?








Auf der Super-Audio-CD (SACD) werden die Schallereignisse im DSD-Format (Direct Stream Digital) aufgezeichnet. Die Abtastfrequenz ist bei DSD 64mal höher (64×44,1 kHz = 2,8224 MHz) als bei einer herkömmlichen CD. Außerdem arbeitet DSD mir der 1-bit Quantisierung. Mit dieser Technik kann ein noch breiterer Frequenzbereich (bis zu 100 kHz) und eine noch größere Dynamik (mehr als 120 dB) über den gesamten Audio-Nutzbereich erzielt werden.

Und die SACD hat noch mehr Vorteile: Sie kann DSD-Stereo-Tracks enthalten und natürlich auch Multichannel-Formate wie 5.1, 5.0, 4.0 ohne Datenreduktion (Klang wie im Konzertsaal)!

Darüberhinaus bietet die SACD den sogenannten Hybrid-Layer: Hier kann man das Audiomaterial als herkömmliche CD in einer zweiten Schicht hinzufügen. Der SACD-Player kann die beiden Ebenen mit der jeweils benötigten Laser-Wellenlänge abtasten. Weiterer Vorteil: Der unter dem SACD-Layer liegende CD-Layer enthält die Audiodaten im Format der Audio-CD (16 bit, 44,1 kHz) und kann daher auch von normalen CD-Spielern oder anderen CD-Laufwerken ausgelesen werden. Im übrigen ist das SACD-Format nicht digital kopierbar.

Super-Audio-CD Mastering bei Pauler Acoustics

SADiE DSD8 SACD-Mastering

Für das PreMastering einer Super-Audio-CD gelten im Prinzip die gleichen Grundsätze und Vorgehensweisen wie beim CD-PreMastering. Schließlich handelt es sich in der Regel ja auch um eine Musikproduktion. Dennoch gibt es einige entscheidende Besonderheiten zu beachten, die für die Produktion einer SACD wichtig sind:

Natürlich unterscheidet sich das Audiomaterial zu allererst in seinem Format (Direct-Stream-Digital) von der Compact-Disc. Daher benötigt man auch spezielle Hardware für das DSD-Mastering, in unserem Studio benutzen wir dafür das SADiE DSD8-System. Da das DSD8 für 8 Kanäle Direct-Stream-Digital Signal ausgelegt ist, können wir Multichannel-Produktionen (5.1) sowie parallel die dazu gehörige Stereo-Version (2.0) für die DSD-Layer einer SACD bearbeiten. Für die Anordnung und das Levelling der Multichannel-Tracks gibt es einige Erfahrungswerte und Regeln, die wir während des Masterings überprüfen.

Liegen die Mixe im DSD- oder High-Resolution-Format vor, übernehmen wir auch das korrekte Down-Sampling für den abwärtskompatiblen Hybrid-Layer und erstellen auf Wunsch das CD-Premaster für die Pressung. Außerdem ist für SACDs die Verwendung von (SA)CD-Text vorgeschrieben. Dies gehört ebenso in den Bereich PreMastering.

Bitte nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wenn Sie das Thema Super-Audio-CD interessiert.


Die DIRECT-CUT-SUPER-AUDIO-CD

NEU bei Pauler Acoustics/Stockfisch-Records: Bisher war eine Produktion, die das DSD-Format während der gesamten Edit/Mix/Mastering-Kette bewahrt, praktisch nicht möglich. Denn es gab kein System, das nach einer DSD-Aufzeichnung die notwendigen Bearbeitungen im 1-bit Format zuließ: Unumgängliche Editings wie z.B. Pegeländerungen, Blenden, Crossfades oder gar zusätzliches EQing oder Dynamikbearbeitung waren nur über einen Schritt zurück in die PCM-Ebene (herkömmliches Puls-Code-Modulations-Format, DXD) möglich.

The Tiptons: Live Recording mit SADiE DSD8 am 3.3.2004 in Northeim

Für die Aufnahme, Bearbeitung und Mastering dieser DIRECT-CUT-SUPER-AUDIO-CD "surrounded by horns" setzten wir zum ersten Mal unser SADiE DSD8-System ein, das die bisherigen Einschränkungen vergessen lässt: Ein spezielles System des traditionsreichen britischen Herstellers für Mastering-Equipment, mit dem man 8 Kanäle simultan aufzeichnen kann. Das analoge Mikrofon-Signal wird am Eingang in DSD gewandelt und wird auch bei den genannten Nachbearbeitungen im DSD-Format bei 2,8224 MHz gehalten. Als Endergebnis entsteht dann im SADiE DSD8 das "Cutting-Master" (AIT-Tape bzw. UCMF), das im Presswerk direkt auf ein SACD-Glasmaster übertragen wird.

The Tiptons
- SFR357.4039.2

Auf dieser DIRECT-CUT-SUPER-AUDIO-CD hören Sie: auf dem SACD-Layer einen 5.1-DSD-Surroundmix sowie einen DSD-Stereomix, auf dem Hybrid-Layer, der die Abwärtskompatibilität sichert, das 16-bit PCM Stereo-Programm. Sie haben somit erstmals Gelegenheit, eine echte(!) DSD-Aufnahme mit dem klassischen CD-Format zu vergleichen.

6 Röhrenmikrofone UM-75 von Neumann/Gefell sowie 2 Neumann TLM-50 übernahmen die Schallwandlung. Die Anordnung während des Live-Recordings können Sie der Skizze entnehmen. Ein GRACE mic-pre lieferte den notwendigen Linepegel an die SADiE DSD8-Wandler. Auf künstlichen Hall haben wir bewußt verzichtet, der 5.1-Mix zeichnet die Mikrophonpositionen markant und direkt nach. So klingt die Multichannel-Version atemberaubend realistisch und dreidimensional – der Hörer ist "surrounded by horns".